DeepSeek rüttelt KI-Aktien durch – Deutsche Bank: kräftiger Gewinnrückgang – DAX steigt und steigt – Microsoft und Apple über Erwartungen – Tesla steigt trotz schwachen Zahlen
Liebe Leser,
der Januar 2025 hatte es in sich. Der DAX hatte den historisch stärksten Anstieg, obwohl die konjunkturellen Daten inklusive der Aussichten genau das Gegenteil – nämlich Rezession – aufzeigen. Aber weiterhin bleibt mein Eindruck, dass wir es im 1. Quartal 2025 mit politischen Börsen zu tun haben. Ich bin mir nicht sicher, ob der Überraschungs-Kandidat aus China mit DeepSeek einen „Krieg“ in der künstlichen Intelligenz ausgelöst hat. Gleich zu Beginn habe ich die neue KI getestet und war positiv überrascht. Und wenige Tage später ist der Server ausgelastet. Nun, an dieser Stelle lässt sich spekulieren. Aber auch Alibaba aus China ist auf den Zug aufgesprungen und gleich seine neueste Entwicklung angekündigt, die besser als DeepSeek sein soll. Nvidia ist als Billionen-Unternehmen teilweise um 15 % gefallen und daraufhin um 9 % gestiegen. Also es ist viel Musik im Markt.
In dieser Woche haben auch 4 Unternehmen der „Mag7“ ihre Zahlen gebracht. Weitestgehend sind diese positiv ausgefallen. Microsoft und Meta (Facebook) haben die Erwartungen übertroffen. Tesla hat die Prognosen zwar verfehlt, aber die Aktie steigt weiter. Spannend, und was mich immer sehr interessiert, ist der schwache Ausblick bei UPS. UPS ist als Paketzusteller ein wichtiger Indikator für das Konsumentenverhalten. UPS schloss tiefrot und hat auch DHL nach unten gedrückt. Doch die Tech-Konzerne dominieren die Märkte und ziehen die Märkte nach oben. IBM und Intel profitieren mit ihren positiven Zahlen im Tech-Umfeld ebenfalls. Allerdings sieht es bei der Deutsche Bank nicht gut aus. Der Nettogewinn ist 2024 deutlich eingebrochen. Das interessiert die Anleger offensichtlich überhaupt nicht. Die Aktie der Deutsche Bank notiert immer noch auf dem höchsten Stand seit 2015.
Die Zinspolitik in den USA (Federal Reserve) und der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Erwartungen erfüllt. Die Eurozone hat die Zinsen gesenkt, während die USA ihren Leitzins unverändert halten. In dieser Woche habe ich eine interessante Information von Hr. Fugmann (Finanzmarktwelt) aufgeschnappt, wie das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt errechnet wird. Vor vielen Monaten habe ich schon über den Schwindel der BIP-Berechnung in Deutschland aufgedeckt, indem etwa 10 % der geschätzten „Schattenwirtschaft“ (Kriminalität) eingerechnet wird. Und selbst mit diesem Schwindel schafft es Deutschlands BIP (offizielle Schätzung) gerade mal knapp über 0 %. Liebe Leser, während man immer über China schimpft und zu Recht die gefälschten Zahlen anprangert, sieht es im „Westen“ kein Millimeter besser aus. Langsam muss man den globalen Finanzmarkt wieder infrage stellen.
Wichtiger Hinweis: nächste Premium-Ausgabe (www.SWISSMONDAY.de) am kommenden Montag mit dem Thema: „Kakao Aktie unterbewertet“ und „Wie lange laufen die Aktien, bis es zum Kipp-Punkt kommt?“
An dieser Stelle nochmals kurz zurück zur Zinssenkung bei der EZB. Die Inflation – leider wiederhole ich mich hier erneut – geht spätestens im 2. Quartal durch die Decke. Und genau in dieser Phase ist die EZB trotzdem gezwungen, die Zinsen zu senken, um die Überschuldung von Frankreich etc. nicht in einen Kollaps zu drängen. Der Haken ist jedoch, dass es mit dieser Entscheidung nicht besser wird – es sei denn: Die EZB hat einen anderen Plan. Genau diesen Plan habe ich in meinem letzten Buch „GLOBAL PRISON“ beschrieben und die Vorbereitung zu den CBDCs ist in vollem Gange. Dies sind zumindest meine Erklärungen, denn aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es unverantwortlich. Das sehen übrigens auch die Gold-Händler. Denn jetzt stieg der Goldpreis auf 2.800 US-Dollar. Hiermit verweise ich nochmals auf das „Rainers Depot“ im www.SWISSMONDAY.de.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Die politischen Börsen bleiben auch in der nächsten Woche bestehen. Ausnahmsweise habe ich die Vermutung, dass die Berichtssaison in den Hintergrund tritt und eher die volkswirtschaftlichen Entscheidungen aus politischer Seite jetzt die Kapitalmärkte beherrschen. Vor allem der DAX bleibt massiv überkauft und eine Korrektur ist überfällig. Auf der anderen Seite weiß man nie, wo das Ende der Fahnenstange ist. Ich bleibe dabei: Januar und Februar 2025 sind ganz heiße Monate.
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur