Politik wirbelt Märkte durcheinander – Gewinnimplosion bei BMW & Audi – Deutsche Wirtschaft vor Massenentlassungen – Chip-Branche mit Turbo durch TSMC-Umsatzanstieg

Liebe Leser,

die schlechten Nachrichten zur deutschen Automobilbranche reißen nicht ab. Nachdem Volkswagen und Porsche in der letzten Woche katastrophale Gewinnrückgänge verzeichnet hatten, folgte in dieser Woche Audi mit 92 % Rückgang im operativen Gewinn (will jetzt tausende Stellen bzw. 15 % streichen) und BWM kollabiert mit 84 % weniger Gewinn. Hauptsächlich leiden die deutschen Hersteller unter den Absätzen in China. Und jetzt ist Donald Trump zum neuen Präsidenten gewählt worden. Jetzt geht die Bashing-Welle gegen die deutschen Autobauer auch in den USA los, wo in Kürze für deutsche Autos Steuern von bis zu 20 % erhoben werden. Beim Stellenabbau von Automobilzulieferern geht es ebenfalls weiter. ZF hat schon Entlassungen angekündigt, jetzt folgen Bosch und Schaeffler mit mehreren Tausend Mitarbeitern. Ach ja, da sind wir schon beim AMPEL-Aus. Was für eine Woche, liebe Leser. Es geht wirklich Schlag auf Schlag in politischen Champions-League, wobei „Champions-League“ für die alten Regierungen nicht zutrifft.

Stichwort Donald Trump: des einen Freud – des anderen Leid. So kann man die Bewegungen der Aktienmärkte am Mittwoch beschreiben, als die Euphorie in den US-Börsen nicht zu halten war. Der Dow Jones explodierte aufgrund „America First“ um über 3 %. Auch der Russell und Nasdaq schlossen sich. Dagegen sind die europäischen Aktienmärkte um über 1 % in Minus gerauscht. Klar, Trump versucht seine eigene Wirtschaft zu kräftigen und dafür hat er schon die Einfuhrsteuer ausländischer Produkte WELTWEIT angekündigt und wird dies auch umsetzen. Dass dieser Einfluss in den internationalen Handel auch negative Folgen für die Konsumenten in den USA hat, wird verdrängt. Denn durch die gestiegenen Strafzölle explodieren die Güterpreise aus dem Ausland entsprechend überproportional. Steuersenkung hilft dabei den Arbeitslosen überhaupt nicht weiter. Und somit wird der Konsum – Hand in Hand mit einer steigenden Inflation – im Jahr 2025 schwächer ausfallen!

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Tesla ist mit dem Wahlkampf von Elon Musk für Donald Trump ein guter Übergang. Erstmals hat nämlich BYD im 3. Quartal Tesla überholt. Der Umsatz vom chinesischen E-Autohersteller stieg gegenüber dem Vorjahr um 24 % auf 25,9 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum hat Tesla 23,1 Milliarden Euro an Umsatz erzielt. Der „Witz“ an der Geschichte ist, dass Tesla mit einem KGV von 112 eine Marktkapitalisierung von 850 Milliarden US-Dollar zählt. BYD dagegen wird mit einem KGV von 19 bei unter 40 Milliarden US-Dollar bewertet. Dies bedeutet, dass beim aktuellen Wachstum von 24 % BYD offiziell UNTERBEWERTET ist und sich erst in der Expansionsphase in die westlichen Märkte befindet. Hierzu habe ich bereits ausführlich im Premium-Service von www.SWISSMONDAY.de berichtet und begleite die Entwicklung regelmäßig.

In der Chip-Branche geht es weiterhin heiß her. Super Micro Computer wird mit der Lupe beobachtet, ob es einen großen Bilanzbetrug alias Wirecard gibt, nachdem der Wirtschaftsprüfer EY für das Audit abgetreten ist. Super Micro Computer ist massiv unter Druck und übrigens sehr eng mit Nvidia verknüpft. Nvidia ist während dessen in den Dow-Jones-Index aufgestiegen und Intel aus der Champions-League verdrängt. Und am Freitag hat der weltweit größte Chiphersteller TSMC einen Umsatzanstieg in den ersten 9 Monaten bekannt gegeben, die um 31,5 höher liegen als im Vorjahr. Also es geht heiß her und die starken Umsatzzahlen von TSMC zeigen durchaus eine sehr starke Nachfrage im Chip-Sektor, der wiederum für KEIN Ende beim KI-Hype spricht. Die TSMC Aktie ist weiterhin stark gefragt.

Was geschieht jetzt aber in Deutschland und somit auch Europa? Sowohl in Frankreich als auch jetzt Deutschland ist die Regierung außer Gefecht gesetzt. Wie es bis zu den Neuwahlen weitergeht, wird sich wohl in der nächsten Woche etwas Klarheit bringen. Aber ich habe beileibe keine Ahnung, wie es danach weitergehen soll, zumal die berühmten Brandmauern so hartnäckig sind, dass es auch bei einer neuen Regierungsbildung kompliziert werden dürfte. Die „Ideen“ bzw. Vorstellungen zum Kurswechsel, um Deutschland wieder in die Spur zu bringen, sind äußerst kontrovers. Wo liegen die Prioritäten? – Ist es die Wirtschaft, oder das Sozialsystem oder die „Energie-Wende“ (in welche Richtung auch immer), ist es die Asyl- oder Einwanderungspolitik, was geschieht mit den Kriegsfinanzierungen ausländischer Armeen, was geschieht mit den Steuern und dem Haushalt sowie mit der Überverschuldung und was macht man mit dem aufgeblähten Beamten-Staat? Alles Fragen, auf welche jede Partei ganz andere Pläne vorlegt. Aber immerhin kann man sagen: lieber jetzt aufräumen, als über einen ganzen Trümmerberg zu laufen.

Wie geht’s an den Börsen weiter?

Die US-Präsidentschaftswahl und die Zinsentscheidung sind gefallen. Es sind gleich zwei bewegende Themen, die jetzt abgeschlossen sind und sich die Aktienmärkte nach den Unsicherheiten jetzt einpendeln können. Auf gut Deutsch: jetzt ist alles eingepreist und der Blick wird step by step auf das kommende Jahr 2025 gelegt. Was Deutschland betrifft, bleibt das Thema der Neuwahlen spannend. Ob sich der DAX vom großen Bruder, der USA abkoppelt, bleibt offen. Aber man sah am Tag der Trump-Entscheidung bereits, dass Europa durchaus seinen eigenen Weg an den Finanzmärkten gehen kann. Denn die Folgen durch Strafzölle treffen die europäischen Unternehmen definitiv. Kurz und bündig: auch die nächste Woche bleibt spannend und eine logische Prognose an dieser Stelle abzugeben, ist nicht möglich. Ich selbst halte einmal mehr die Beine still.

Auf eine neue spannende Woche freue ich mich schon und sende liebe Grüße aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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