Zoll-Chaos schüttelt Börsen durch – Intel plant Kooperation mit TSMC – Banken-Branche vor großer Herausforderung – Regierungen geben Vollgas und Vorsicht ist angesagt!
Liebe Leser,
der nächste Spalt-Pilz ist geboren. Der Spalt-Pilz heißt: Straf-Zölle. Es gibt definitiv Vor- und Nachteile für eine Volkswirtschaft wie den USA. Am Donnerstag war ich bei einer spontanen Aufnahme zu diesem Thema „Trump und seine Zölle“ dabei und finde das Ergebnis vom Spontan-Event sehr gelungen: https://www.youtube.com/watch?v=LTx2RGKO9z8.
Grundsätzlich sind Zölle eine Art von Steuern. Der einzige Gewinner ist die Regierung, die von steigenden Einnahmen profitiert. Der Haken ist natürlich, dass die Gegenseiten ihre Konsequenzen ziehen und voraussichtlich ebenfalls Zölle einrichten. Der große Verlierer an dieser Stelle ist das Volk, das schlichtweg höhere Kosten hat. (Darüber habe ich in der letzten Ausgabe vom www.SWISSMONDAY.de ausführlich meine Gedanken geschrieben).
Prinzipiell muss ich jetzt das Thema Zölle in dieser Ausgabe nicht weiter ausführen, weil es ohnehin überall hoch und runter diskutiert wird und nicht jeder seinen Senf dazugeben muss. Klar ist jedoch das Ergebnis an den Börsen: ABSTURZ! Dennoch ist das Zoll-Thema sehr zentral und beeinflusst auch Investitionen. Investitionen sind bekanntlich der Auslöser für künftige Entwicklungen und Innovationen. Unsicherheiten schränken diese Entwicklung der „Wendeltreppe zum Wachstum“ erheblich ein.
Es war voraussehbar, dass die Aktien deutscher Automobilhersteller „unter die Räder kommen“. Der Wettbewerb hat sich vom Globalismus in einen Nationalismus zurückgewandelt. Problematisch sehe ich in diesem Wettbewerbs-Streit, dass diverse Produktions-Teile oder Rohstoffe ganz einfach von Produzenten (Explorern) anderer Länder bezogen werden müssen. Es ist ähnlich, als würde man in Deutschland einheimische Bananen fördern. Vielleicht wäre es ein großer Markt für Gewächshäuser, die dann aber die entsprechenden Bestandteile wie Magnesium und Calcium wiederum einführen müssten. Also es ist ein Unsinn – oder liebe Leser, „let´s go to North Korea“. Das ist immerhin der Treppenwitz schlechthin, denn die USA (Trump) haben keine Straf-Zölle gegen Nordkorea verhängt.
Wir leben in einer Welt des Irrsinns. Anders kann ich es nicht mehr formulieren. Nun, vielleicht fühlen Sie sich pudelwohl – in diesem Fall wäre ich dann der Geisterfahrer. Das weiß man nie. Eines erscheint mir zumindest klar zu sein: Die Börsen-Rally hatte über Jahrzehnte eine Einbahnstraße und führt jetzt in eine Sackgasse. Langfristig stimme ich Christian Maier (siehe Video: https://www.youtube.com/watch?v=LTx2RGKO9z8 ) zu. Es kommt jetzt auf die Cash-Quote an, denn auch Warren Buffett hat sich aus den Aktien kurzfristig zurückgezogen.
Außerhalb der Automobilbranche sind natürlich auch die Chips ein heißes Thema. Taiwan Semiconductor (TSMC) ist zweifelsohne technologisch gegenüber den meisten Mitbewerbern meilenweit voraus. Intel hat sich jetzt auf eine engere Kooperation mit TSMC eingeschossen. Das könnte ein Durchbruch sein. Kein Wunder also, dass die Intel Aktie nach dieser Verkündung nach oben ging. Auf der anderen Seite hat es Nvidia weiter durchgeschüttelt.
Die Märkte sind momentan außer Rand & Band. Was mich stutzig macht, ist jedoch, dass die Banken- und Finanz-Branche kaum diskutiert wird. Doch genau hier liegen die nächsten Risiken, meine Damen und Herren. Die Folgen von Investitions-Rückgang, Insolvenzen und wahrscheinlich zunehmender Stagflation ist wie ein Messer auf dem Marktplatz für die Finanz-Branche. Ich erwarte deshalb ein größeres Erdbeben, das von einer Bank oder Versicherung ausgeht. Erinnern wir uns einfach an „Lehman Brothers“ oder Silicon Valley Bank. Apropos Erdbeben: mein Haus hat es in der letzten Woche kräftig durchgeschüttelt und mir kommt es vor, als sei dieses Ereignis schon ein paar Monate her. Ich schreibe dies nur, um die Geschwindigkeit unserer Zeitgeschichte nochmals in Bewusstsein zu bringen. – Nehmen wir uns bitte immer wieder eine sinnvolle Auszeit, um die Balance zu halten.
Auf der anderen Seite muss man „auf der Hut“ bleiben (oder wie auch immer das Sprichwort heißt). Denn nicht umsonst heißt es: „Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“. Auf politischer Seite wird momentan das Tempo extrem angezogen und man sollte tatsächlich am Ball bleiben (wie Möller in Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien formulieren würde). Nun, heute habe ich offensichtlich gute Laune. Gute Laune wünsche ich in diesen stürmischen Zeiten auch Ihnen, liebe Leser!
Wie geht’s an den Börsen weiter?
In stürmischen Zeiten muss man die Segel richtig setzen. Dr. Marc Faber sagt immer: „Vermögen halten ist jetzt wichtiger, weil die meisten Werte Verluste erleiden müssen“. Genau auf diesen Zug bin ich aufgesprungen und investiere momentan in Sachwerte außerhalb von Gold. Die aktuellen Investitions-Möglichkeiten an den Aktienmärkten werden enger. Deshalb gibt es auch die Metavista3D, die man auf langfristiger Ebene behandeln sollte. Aber es bleibt holprig und verweise hier immer wieder auf meine Prognose, dass im 2. Quartal die 2. große Inflationswelle kommt. Wir sind voll drin. Jede Krise bietet jedoch Möglichkeiten. Für eine direkte Kommunikation bin ich im Rahmen meiner zeitlichen Kapazität über E-Mail: rainer@swissmonday.de erreichbar.
Gute Laune wünsche ich Ihnen für dieses Wochenende!
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur