2025: Deutsche Arbeitslosenquote explodiert – Nvidia kann Aussichten nicht übertreffen – Ford streicht 4.000 Stellen in Europa – Kriegsgefahr besorgt Börse nur beiläufig

Liebe Leser,

in der letzten Ausgabe habe ich schon eine eher langweilige Handelswoche aufgrund der wenigen Termine im Börsenkalender angekündigt. Sofern keine außerordentlichen Ereignisse stattfinden, war der Zusatz. Und dieses Ereignis ist tatsächlich mit der Freigabe der Raketen mit 300 Kilometer Reichweite für die Ukraine aus den USA geschehen. Eine der voraussichtlich letzten Anweisungen des Präsidenten Joe Biden besorgt die Regierungen im Osten und Westen gleichermaßen. Vor allem ist jetzt die Reaktion aus Russland spannend. Liebe Leser, in den Medien hört es sich wie ein Fußball-Spiel an. NEIN, das ist eine ernsthaft riesige Gefahr für den Frieden, von welchem Europa, Ost-Asien und die USA seit vielen Jahrzehnten auf dem eigenen Land verschont sind.

Die Aktienmärkte hat die neu entflammte Kriegseskalation kaum berührt. Stolz dümpeln die Aktien-Indizes weiterhin in der Nähe des Allzeithochs umher. Nicht nur die Schwankungen, sondern auch das Handelsvolumen sind gering. Bis auf Mittwochnacht, als der Chip-Designer Nvidia seine Zahlen brachte. Auf wirtschaftlicher Ebene waren die Nvidia Zahlen das Highlight der Woche. Im Vorfeld hat man – je nach Ergebnis – Ausschläge von 10 % (nach oben oder nach unten) erwartet. Doch nachbörslich ging es um moderate 2,5 % nach unten. Die Erwartungen wurden zwar übertroffen, aber dagegen enttäuscht der Ausblick. Insgesamt muss man natürlich auch schauen, wie sich Super Micro Computer entwickelt, die aufgrund der fehlenden testierten Ergebnisse als großer Kunde von Nvidia kurz vor einem De-Listing an der Börse stehen.

Eines der vernachlässigten Themen, das mich aber sehr interessiert, sind Zahlen der Einzelhandels-Unternehmen, die das Konsumverhalten direkt abbilden. Während Walmart ein positives Ergebnis brachte, brach Target nach den schwachen Zahlen ein. Das sieht nicht gut für die Konsum-Kraft der US-Amerikaner aus. Und schlecht sieht es in der ganzen europäischen Automobil-Industrie aus. Jetzt wird auch Ford in Europa 4.000 Stellen abbauen. Alleine 2.900 sind davon in Deutschland mit dem Standort Köln betroffen. Somit ist auch Ford dem schwachen Trend in der deutsch- europäischen Auto-Branche gefolgt, nachdem Volkswagen, Audi, BMW, Mercedes und Porsche zuvor über schwache Verkäufe und Gewinnrückgänge (-Einbrüche) klagten.

An dieser Stelle sende ich an alle Bitcoin-Anleger meinen Glückwunsch! Die 100.000 US-Dollar wurden belächelt. Die Trump-Wahl in den USA hat nochmals die Euphorie angeschoben und auch Gold hat nach der überfälligen Korrektur den Boden gefunden. Ist die „Trump-Rally“ jetzt schon vorbei? Was kommt überhaupt ab dem 20. Januar 2025 zum offiziellen Amtsantritt von Trump auf die USA und die Weltwirtschaft zu? Dazu habe ich in der letzten Ausgabe vom www.SWISSMONDAY.de ausführlich analysiert. Wie immer wird es Gewinner und Verlierer geben. Doch den wichtigsten Punkt sehe ich für 2025 im globalen Finanzsystem. Innerhalb der Finanzbranche arbeitet man sich schon in die neuen Digitalwährungen wie USTD ein. Geschäfte werden in China (auch mit ausländischen Händlern) verstärkt im chinesischen Yuan abgewickelt. Also im Hintergrund läuft sehr viel, und zwar mit einer „erschreckend“ hohen Geschwindigkeit.

Die Geschwindigkeit bei den massiv steigenden Arbeitslosenzahlen wird ebenfalls im 1. Halbjahr auf Deutschland niederprasseln. Die Auswirkungen der De-Industrialisierung kommen jetzt ans Licht. Und zwar so stark ans Licht, dass das finanzielle Leid vieler Menschen und deren Familien spürbar wird. Ich will hier keinen Teufel an die Wand malen. Die Zeit des großen Wohlstands ist für die nächsten Jahre in Deutschland und Europa vorbei. Und das hat die Regierung mit einer Abrissbirne rund um die Kernkraft-Abschaltung, staatliche Planwirtschaft mit einem unerfüllbaren Regulierungs-Wahnsinn und CO2-Steuern mit Mauterhebungen für Transport & Verkehr erreicht. Ich weise seit einigen Monaten darauf hin, dass die nächste Inflationswelle spätestens im 2. Quartal 2025 auf Europa zurollt.

Tja, da steht im Fall Deutschland schon die nächste Frage im Raum: Wer wird die nächste Regierung nach den vorgezogenen Wahlen gewinnen und vor allem: Was wird sich danach ändern? Übrigens interessiert sich wohl niemand in Deutschland über den neuen Haushalt 2025! Liebe Leser, hier geht es um die öffentlichen Ausgaben des Landes! Hier geht es um staatliche Zahlungen wie Rente, Bürgergeld, Staats-Angestellte, etc. Die Kommunen knicken selbst in Industrie-Städten wie München und Stuttgart ein, weil die Steuereinnahmen wegbröckeln. Deutschland befindet sich in einer Traumwelt, die aber in Kürze zum Albtraum wird. Vielleicht blicke ich in diesem Moment zu „schwarz malerisch“ auf das nächste Jahr. Doch mit meinem Blick aus Asien und einem gewissen Abstand und meiner Vielzahl von Gesprächen mit Unternehmern auf dem internationalen Parkett, ist es die Stimmung, die ich an dieser Stelle lediglich als meine Wahrnehmung aus dem Ausland habe.

Wie geht’s an den Börsen weiter?

Auch die nächste Börsenwoche wird aus Sicht der Termine ziemlich langweilig. Lediglich der Geschäftsklima-Index für Deutschland und Inflationsrate der EU stehen im Kalender. Doch wir haben bereits in dieser Woche mit dem nächsten Schritt einer möglichen Eskalation im Russland-Ukraine Krieg eine Überraschung gesehen, die auch in der kommenden Woche auf die Börsen zukommen könnte. Ansonsten gehe ich von einem eher technischen Marktumfeld um. Die charttechnische Situation ist bei mehreren Indizes (S&P 500, Nasdaq, EuroStoxx und DAX40) sehr brisant und könnte beim Durchbruch der Unterstützungszonen eine größere Korrektur an den Aktienmärkten auslösen.

 Mit der Hoffnung, dass diese Ausgabe nicht zu viel negative Schwingen verbreitet, wünsche ich ein schönes Wochenende,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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