Apple & Meta 700 Mio. USD Strafe an EU – Tech-Berichtssaison hat Alphabet
Liebe Leser,
die Berichtssaison ist jetzt auch bei den High-Techs eröffnet. Google (Alphabet) hat am Donnerstag starke Zahlen verkündet. Die Ankündigung von Aktienrückkäufen darf natürlich nicht fehlen. Denselben Trumpf spielt übrigens auch SAP aus. Intel ist wieder in der Gewinnzone, aber die Aktie schwächer. Doch Tesla hat in dieser Woche mit einem Gewinnrückgang von 71 % schockiert. Dennoch überwiegt das Zoll-Thema die Marktbewegungen. Es ist zu einem reinen „Kuddel-Muddel“ entartet. Aber ganz ehrlich: das war auch so zu erwarten und deshalb habe ich mich bekanntlich kurzfristig aus dem Interim-Handel an den Indizes verabschiedet. Die Märkte sind primär News-getrieben.
Die Berichtssaison ist natürlich immer ein spannender Indikator für Trends bei den Marktführern und somit auch unterschiedliche Sektoren. Die künftige Entwicklung wird jedoch in diesem Jahr von politischen Entscheidungen getrieben. Ich habe schon hinlänglich auf diese Gefahr hingewiesen. Die Staaten oder NGOs wie die Europäische Union mischen sich immer mehr in die Marktwirtschaft ein. So wurden Strafen der EU für Apple & Meta in Höhe von 700 Millionen US-Dollar verhängt. Und die Auswirkungen der Zölle in den USA wird voraussichtlich Mitte Mai direkt in der Realwirtschaft sichtbar. Denn bislang sind noch Schiffe aus der Zeit vor dem Zoll-Entscheid aus China in die USA auf See. Doch danach folgt erst die richtige Konsequenz, welche man momentan noch überhaupt nicht absehen kann. Eines ist klar: Es wird zu weniger Angebot führen und somit zu einer Preisexplosion führen.
Das Thema „Zins-Senkung“ kommt in den USA wieder auf den „Handels-Tisch“. Nun, selbstverständlich würde eine weitere Zins-Senkung zur wirtschaftlichen Stabilisierung in den USA Sinn machen. Doch bei der erwarteten 2. Inflationswelle wird eine Zins-Senkung der FED an der Wallstreet ein Traum bleiben. Die Diskussion über mögliche Zins-Senkungen hat den Goldpreis kurzfristig in eine „Mini-Korrektur“ gebracht. Doch vor allem die Leser meines Premium-Dienstes www.SWISSMONDAY.de kennen meine begründete Übergewichtung in Gold. Übrigens: am kommenden Montag erscheint die neue Ausgabe vom www.SWISSMONDAY.de.
Aber wie steht es eigentlich um das Poker-Spiel um die US-Zölle? Wird Trump oder wird China einbrechen? Welche Wahrscheinlichkeiten gibt es? Nun, eines ist klar: Es ist auf jeden Fall ein Schaden entstanden, der sich sowohl auf die Konjunktur als auch Unternehmen und sogar Konsumenten auswirkt. Kurzfristig wird es die USA am meisten treffen und wie schnell sich ausländische Unternehmen in den USA ansiedeln oder die Produktion zurück in die USA geführt wird, kann nicht innerhalb kurzer Zeit erfolgen. Deshalb muss man mit einem kurz- bis mittelfristigen Abschwung in den USA rechnen. Die BIG-Techs könnten zum Spielball des Zoll-Streits werden. Die ersten Strafzahlungen habe ich oben schon erwähnt. Es ist vollkommen offen, wie sich dieses Thema in diesem Jahr noch entwickeln wird.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Die Börsen haben sich in dieser Woche deutlich erholt. Klar, die Märkte waren auch massiv überverkauft und eine Gegenbewegung war überfällig. Doch wie reagieren die Märkte jetzt im Zuge der Ausblicke nach den Quartalszahlen und auf die Konjunkturdaten? Nächste Woche geht es mit weiteren Quartalszahlen mit Karacho weiter: Deutsche Bank, General Motors, HSBC, Nestle, PayPal, Visa, Microsoft, UBS, Volkswagen, AirBNB, Amazon, Apple, Eli Lilly, Mastercard, MC Donalds, BASF, Ford, und viele mehr. Außerdem stehen Konjunkturdaten mit Brutto-Inlands-Produkt (Wachstumszahlen) in den USA und Deutschland an.
Das Thema „Investitionen“ ist bei den Unternehmen jetzt ein wichtiger Faktor. Denn es zeigt die Unsicherheit im Markt, weil die politischen Rahmenbedingungen kaum einschätzbar sind. Das wird sich auf die Ausblicke auswirken. Jüngst hat die amtierende deutsche Regierung ihr „Wachstum“ auf 0 gesenkt. Kein Wunder, aber immerhin ist jetzt die Katze aus dem Sack.
Ein tolles Wochenende und liebe Grüße aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur