DAX im Rausch – Tesla verliert gegen BYD – Einzelhändler in den USA unter Druck – Schachspiel um Strafzölle bleibt Kernthema – Europa will Geld drucken

Liebe Leser,

was für eine Woche haben wir schon wieder hinter uns. Meine Befürchtung zum Thema „Handelskrieg“ bzw. Strafzölle hat sich bewahrheitet. Es ist ein Déjà-vu, weil Trump ein ähnliches „Spiel“ in seiner ersten Amtszeit gemacht hat. Ankündigungen, dann fallen die Zölle niedriger aus, oder nach hinten verschoben. Aber was nun die Rally im DAX betrifft, liebe Leser, ich bin sprachlos. Übrigens nicht wegen des Anstieges, sondern dem geplanten Schuldenberg. Aus verschiedenen Quellen habe ich schon die Summe von über 1 Billion Euro gehört. Es ist ein „Heiden-durcheinander“ im weltweiten Politik-Trubel.

Ich habe vor allem im www.SWISSMONDAY.de schon zu Jahresbeginn dieses Jahr als ein „politisches Börsenjahr“ deklariert. Und es ist kein Ende in Sicht. Bei den politischen Ereignissen gehen schon die Unternehmensmeldungen unter. So viel ist momentan auf der Welt los. Aber um die Nachrichten zu Tesla und BYD kommt man nicht umher. Tesla hat seinen schockierend schwachen Absatzzahlen jetzt auch in China einen massiven Rückgang der Verkaufszahlen schlucken müssen. Kein Wunder, dass die Tesla-Aktie seit Jahresbeginn um deutlich über 50 % eingebrochen ist. Die chinesische BYD profitiert dagegen – sowohl bei den Verkaufszahlen, als auch im Aktienkurs.

Wenn ich schon beim Thema „Auto“ bin, dann müssen wir uns die ernsthafte Lage bei den Belegschaften nochmals anschauen. Nach Audi, Volkswagen und Porsche hat jetzt auch Mercedes einen massiven Stellenabbau verkündet. Die Anzahl von Insolvenzen bei mittelständischen Automobilzulieferern kann man kaum noch zählen. Bei Google-News habe ich so eine Liste, solche „Insolvenzliste“ aufgesetzt und wer sich dafür interessiert, sollte einmal einen Blick darauf werfen. Bitte machen Sie es nicht in depressiven Phasen!

Aber ich nochmals zurück zur europäischen Politik. Politik ist nicht mein Spezialgebiet, aber in diesem Jahr muss man im Kapitalmarkt auch diese bittere Pille schlucken. Man kommt aus den Spekulationen kaum noch raus – und wehe, man besucht auch noch einen Stammtisch. Das Kernthema scheint die Ukraine zu sein. Denn Europa will offensichtlich den Krieg nicht beenden. Dagegen versucht sich Trump, mit einem „Mineral-Deal“ wichtige Rohstoff-Gebiete in der Ukraine zu sichern. Liebe Leser, ich habe immer mehr das Gefühl, dass die armen Soldaten nur zur wirtschaftlichen Schlammschlacht der Staaten verheizt werden. Nun, bei dieser Aussage bin ich nicht der Erste. Denn jetzt kommt auch Deutschland wieder der Forderung zur „Wehrpflicht“. Darüber lässt sich generell streiten. Doch es ist auffällig, dass es genau zu diesem Zeitpunkt diskutiert wird. Und auch England mischt sich ein und stellt Truppen für die Ukraine in Aussicht.

Das schreckliche Ergebnis zeichnet sich in meinen Augen bei den enormen Kurssprüngen rund um Rheinmetall und andere deutsche Rüstungskonzerne ab. Rheinmetall & Co erreichen immer mehr Rekordstände. Man denkt wirklich, sollte man sich die Nachrichten lediglich aus den Aktienkursen zusammen reimen, als wäre Deutschland im Krieg. Doch diese Aussage schockiert mich durchaus. Denn Blackrock ist unter den größten Anteilseignern von Rheinmetall und dass Blackrock über viele interne Details verfügt, ist kein Geheimnis.

Kein Geheimnis ist auch, dass die von den USA erhobenen Strafzölle den Konsum rückläufig machen. Dies ist bereits bei den ersten Einzelhandelsketten in den USA wahr geworden. So hat der Einzelhandels-Konzern Target sein Ergebnis für das 1. Quartal (endete am 31.1.2025) bekannt gegeben. Der Gewinn fiel mit 2,41 USD/Aktie deutlich schwächer aus, die erwarteten 2,99 USD/Aktie. Auch die Konkurrenz-Aktien (Benchmark) wie Walmart oder Costco sind seit einigen Tagen unter Druck. Der letzte Trops ist beim Strafzölle-Thema noch längst nicht gelutscht. Das zeigt sich auch an der extrem hohen Volatilität, die wir momentan an den Aktienmärkten UND Anleihen sehen.

Wie geht’s an den Börsen weiter?

Nachrichten rund um die Geldschwemme in Europa (nicht nur Deutschland) hat die Euphorie an den Aktienmärkten angekurbelt. Die Märkte spielen die Hoffnung auf eine neue Liquiditäts-“Bombe“, die jetzt schon eingepreist werden. Doch schlussendlich treibt frische Liquidität auch die Inflation weiter an. Deshalb halte ich meinen Blick bei der unsicheren Lage auf Gold. Der Goldpreis hält sich stark um die 2.900 US-Dollar Marke. Das gefällt vor allem den Premium-Lesern vom www.SWISSMONDAY.de.

An dieser Stelle wünsche ich wie gewohnt ein erholsames Wochenende! Alles Beste aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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