Tesla stark – Mercedes schwach – Chinas Autobauer sollen Expansion verlangsamen – IBM: schwacher Ausblick – Berichtssaison erreicht nächste Woche die Konsum-Branche
Liebe Leser,
während der Berichtssaison spielen die Aktien-Kurse natürlich häufig völlig verrückt und man hat selbst bei den größten Unternehmen Ausschläge, wie man es sonst nur bei Small-Caps sieht. So auch bei Tesla. Im Vorfeld haben die Buch-Macher schon mit einem Ausschlag von 10 % nach oben ODER nach unten erwartet. Am Ende waren es +13 %. Auch die deutschen Automobil-Hersteller sind am Donnerstag stark angezogen. Hier ist jedoch ein anderer Faktor verantwortlich, denn die chinesische Regierung hält ihre Autobauer zur langsamen Expansion an.
Aber auch bei IBM hat man ähnliche Kursschwankungen nach den schwachen Zahlen gesehen, und vor allem der schwache Ausblick. Dagegen scheint es bei SAP gut zu laufen und die Aktie legte nach den Quartalszahlen um knapp 7 % Intraday zu. Die anderen US-Tech Aktien wie Apple und Nvidia halten sich stabil an ihren oberen Kursständen. Sie sehen, liebe Leser, die Märkte sind sehr nervös und hier war auch entsprechend der „Volatilitäts-Index“ VIX über der 20-Punkte-Marke.
Ich fühle mich gerade, als würde ich wie in ganz alten Zeiten einen gewöhnlichen Marktbericht über die Berichtssaison schreiben. Diese Daten bekommt man ja überall im Netz und deshalb will ich heute vielmehr in die Adler-Perspektive gehen. Hier ist das BRICS+ mit dem ersten großen Gipfel für mich ein zentraler Grundstein für eine historische Wende im globalen Finanzsystem gesetzt worden. Zumal ich europäische Medien nur nebenher verfolge, kenne ich die Berichterstattung der „Tagesschau“ oder ähnlichen Präsenz-Medien nicht. Es ist ein Highlight, das ich sowohl hier im kostenlosen Newsletter als auch Premium-Ausgaben www.SWISSMONDAY.de längst ausführlich besprochen und meine Einschätzungen abgegeben habe.
Nach meinen jetzigen Informationen wurde das neue Finanzsystem oder konkrete Pläne dazu noch nicht vorgestellt. Aber die Versammlung der BRICS+ Staats-Chefs war für mich schon beeindruckend. (An dieser Stelle muss man wieder auf die politischen Ausrichtungen aufpassen, aber mir geht es an dieser Stelle AUSSCHLIESSLICH um die wirtschaftliche Betrachtung). Denn schließlich ist die Wirtschaftsleistung aller BRICS+ Staaten höher als jene der G7 und ganz zu schweigen davon: Die Bevölkerung der BRICS-Länder ist deutlich höher als im Westen. Somit kann man logischerweise von einer künftigen Wachstumsregion innerhalb des Verbundes ausgehen.
Die mir bekannten Vorträge beim BRICS+ Gipfel haben die Befreiung der „Kolonial-Währung“ (wie es einzelne Redner bezeichneten), des US-Dollars ganz klar betont. Und dies ist schließlich auch der Grund des neuen Verbundes. Während sich die BRICS+ Staaten offensichtlich bei der Grundlage einig sind, bröckelt es in den westlichen Regierungen gewaltig. Auch große Veränderung stehen mit den Neuwahlen in den USA an. Man kann über die klaren Auswirkungen nur spekulieren. Die deutsche Ampel-Koalition wackelt immer stärker und nach dem Wirtschafts-Abschwung in Deutschland steht für 2025 eine Eskalation am Arbeitsmarkt und im Haushalt vor der Tür. In Großbritannien wurde die Regierung ausgewechselt und Frankreichs Regierung hängt in der Luft. Also, die politische und Finanzwelt steht vor gigantischen Veränderungen!
Ich gehe davon aus, dass 2025 große Veränderungen noch sichtbarer werden. Vor allem kann ich mir vorstellen, dass die Schwäche des Westens zur Stärkung des BRICS+ Allianz führt. In anderen Worten: Das Volk im Westen wird sowohl beim Arbeitsmarkt, als auch Sozialsystem und Konsumgüterpreise negativ betroffen sein und „auf die Barrikaden“ gehen. Dagegen könnte ein BRICS+ Binnenmarkt ausgebaut werden und somit ein Wachstum und somit Wohlstand ansteigen. Aus diesem Grund bin ich im Rainers Depot vom www.SWISSMONDAY.de in KEINER Aktie aus Europa und USA investiert, sondern in Gold-Minen und BRICS+ Aktien übergewichtet.
Die Berichtssaison finde ich vor allem bei den Ausblicken und den Zahlen der Konsum-Branche interessant. In der kommenden Woche (siehe unten) erfahren wir es bei MC Donalds und Starbucks. Bei Starbucks haben die vorläufigen Zahlen schon zu einem Schock geführt. Denn der Umsatz in den USA ist um 6 % und in China um 14 % eingebrochen. Der Gewinn je Aktie leidet somit an einem Rückgang von 24 %. Das zeigt ganz deutlich, dass die Konsumbereitschaft in den konsumfreundlichsten Ländern der Welt rückläufig ist. Ob dies ein positives Signal für die Aktienmärkte ist – oder ob es gar eine neue Liquiditäts-Schwemme erfordert?
Wie geht’s an den Börsen weiter?
In der nächsten Woche wird außer MC Donalds und Starbucks auch VISA und Mastercard ihre Ergebnisse veröffentlichen, die als Indikatoren für die Situation bei den Konsumenten gelten. Auch die Vielzahl von Zahlen aus der Elektronik-Branche weltweit wird uns zusätzliche Einblicke bringen, wie es um die Konsumwelt steht.
In der folgenden Woche veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen ihre Ergebnisse: Ford, Alphabet (Google), AMD, BP, HSBC, Lufthansa, MC Donalds, NEC, Pfizer, Visa, AirBNB, BASF, Caterpillar, eBay, Microsoft, PetroChina, POSCO, Samsung, Starbucks, UBS, Volkswagen, Amazon, Altria, Apple, Bank of China, BNP Paribas, Fujitsu, Intel, Mastercard, Linde, Merck, Mitsubishi Electric, Panasonic, Exxon Mobil,
Jetzt bleibt nur ein Schluss-Satz übrig: ein schönes Wochenende,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur