US-Wirtschaft schwächelt – Apple & Amazon enttäuschen – Visa & Mastercard mit stabilen Zahlen – Mai und die Folgen des Zoll-Kampfs für die US-Einzelhändler
Liebe Leser,
heute starte ich mit brillanten News: die US-Börsen steigen, obwohl die US-Wirtschaft im 1. Quartal „überraschend“ um 0,3 % schrumpft. Es ist durchaus „positiv“, dass die Anleger selbst bei einem Abschwung kaufen. Man kann sich auch die stabilen Kurse der deutschen Automobilhersteller Volkswagen, Mercedes und Porsche anschauen. Hier sind die Gewinne im 1. Quartal um „lediglich“ 40 % eingebrochen, aber seis drum: die Kurse bleiben stabil. Und die Anleger blicken auf das günstige KGV – allerdings nicht mit dem Bewusstsein, dass die Gewinne im Vergleich zum Kurs / Preis stärker zurückgehen.
Ein wenig Sarkasmus ist in diesem Absatz mit drin. Ich versuche es nur positiv zu schreiben, damit auch Leser aus dem „Dauer-Optimismus“ bedient werden sollen. Dauer-Optimismus kann man auch bei den US-BIG-Techs haben, denn Meta (alias Facebook, WhatsApp, Instagram) hat gute Zahlen vorgelegt. Dies gilt auch für Microsoft. Dagegen war Snap eher ein Reinfall. Die größere Gefahr sehen Anleger allerdings bei den US-Einzelhändler. Es ist heute schon ein großer Rückzug vom Angebot aus China in den Einzelhandel-Regalen und selbst auch bei Amazon absehbar. Amazon hat mit einem Zoll-Aufschlag in den Abrechnungen gespielt. Das hat der Trump-Regierung überhaupt nicht gefallen. Natürlich müssen die Zölle an den Endverbraucher weitergegeben werden – oder man verfällt in den absoluten Kommunismus, in welchem die Regierungen die Verbraucher-Preise festlegt. Nun, wenn ich nach Deutschland / Europa blicke, dann ist es teilweise schon Realität geworden. Hierzu nur 1 Stichwort: Rheinmetall.
Apple und Amazon haben ebenfalls aus dem Block der Mag7 ihre Quartalszahlen bekannt gegeben. Vor allem der Ausblick hat Amazon nach den Zahlen belastet und bei Apple hat der Umsatz enttäuscht. Außerdem hat Apple einen großen Umzug von China nach Indien in der Fabrikation vor sich. Das ist ein heißer Ritt, dem Apple bevorsteht. Bekanntlich interessiert mich auch das Ergebnis von Visa und Mastercard, was auch ein wichtiger Indikator für das Verbraucher-Vertrauen ist. Und diese Zahlen sind ziemlich stabil bzw. gut ausgefallen. Das bedeutet also, dass immer noch fleißig konsumiert wird. Es ist ein Tauziehen zwischen den Einzelhandelszahlen und Kreditkarten-Aktivitäten. Im Endeffekt ist es unentschieden ausgefallen.
Im Endeffekt (mein neues Lieblingswort) geht mir generell die politische Einmischung und vor allem die Währungs-Monopole kräftig auf den Wecker! Regeln wie im Kindergarten für „Erwachsene“ – also Kinder im Gewandt eines 40-50-70-jährigen Körper. Der Drang zur Bevormundung durch Macht ist schon gewaltig und nimmt nach meiner Wahrnehmung immer mehr zu. Ich verweise an dieser Stelle nochmals auf die bevorstehende Einführung der CBDCs (digitale Währungen), wodurch sich die Macht nochmals auf eine Seite verschärft – eine Seite, welche die Macht der Bevormundung nochmals steigen lässt. Im Oktober soll der Startschuss in der Europäischen Union durch die EZB fallen, so zumindest die Aussage von Frau Lagarde.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Die „harten Brocken“ haben die ihre Ergebnisse verkündet. Und man sieht, dass die Börsen trotz teilweiser schwacher Ausblicke weiterhin optimistisch bleiben. Das Zoll-Gedöns ist jedoch längst noch nicht ausgestanden und sollte Mitte bis Ende Mai die ersten Auswirkungen in den USA und auch China zeigen. Ob die Börse dann weiterhin auf Hoffnung setzt, bleibt abzuwarten. Schließlich hat man aus der 1. Amtszeit von D. Trump diese Strategie gesehen und entsprechende Erfahrungen gesammelt. Wir haben alle keine Glaskugel und deshalb setze ich lieber auf Vorsicht, als ein Risiko mit einer heftigen Korrektur einzugehen.
Ein tolles Wochenende und liebe Grüße aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur